Hausstaub als Indikator für die
häusliche Schadstoffexposition Für die Erfassung und Bewertung von Schadstoff-Vorkommen im häuslichen
Bereich hat sich der Hausstaub für mittel- bis schwerflüchtige organische Substanzen wie
Organo-Chlor-Pestizide und PCB sowie auch für Schwermetalle als brauchbares Medium
erwiesen. Diese Indikatoreigenschaft ist darauf zurückzuführen, dass Hausstaub in
Wohnungen i.d.R. ständig anfällt und durch seine große spezifische Oberfläche in hohem
Maße adsorptiv wirkt. Er erweist sich so als Passivsammler für aus der Gasphase
adsorbierbare oder kondensierbare Substanzen. Darüber hinaus kann er aber in seinen
verschiedenen Größenklassen auch genuiner Schadstoffträger sein. So finden sich im
Feinstaub beispielsweise aus Abrieb- und Verbrennungsprozessen herrührende Partikel, die
überwiegend aus Schwermetallen oder Ruß bestehen, während in der Flusenfraktion z.B.
Teppichfasern enthalten sein können, die eine biozide Ausrüstung mitbringen. Wegen ihrer
Inhomogenität ist diese Probenmatrix wiederholt kritisch diskutiert worden. Mit der
Definition einer bestimmten Partikelgrößenklasse (<= 63 µm), die einheitlich zur
Untersuchung herangezogen werden soll, hat sich mittlerweile eine Konvention
herausgebildet, die dieses Problem minimiert. Auch für die Expositionsdauer scheint sich
eine Verständigung auf 7 Tage abzuzeichnen, da sich eine umso höhere Stoffmenge im
Hausstaub anreichert, je länger der Staub in einem Raum verweilt. Verfasser:
Dr. Wigbert Maraun, Herbert Obenland
Ingenieurbüro Oetzel
Glogauer Str. 15
34212 Melsungen
Tel.:0561 / 26569
Fax: 0561 / 2889586
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