Aromatische Kohlenwasserstoffe
Aromatische Kohlenwasserstoffe (z.B. Toluol, Ethylbenzol, Xylol)
kommen z.B. in Treibstoffen, Klebern, (Nitro-) Lacken, Verdünnern und vielen anderen
Produkten vor. Sie können auch in der Außenluft vorkommen.
Benzol
Toluol
o-, m-, p-Xylole
Ethylbenzol
Styrol
1,2,3-Trimethylbenzol
1,2,4-Trimethylbenzol
1,3,5-Trimethylbenzol
Benzol
Benzol ist ein häufig vorkommender chemischer
Grundstoff (Labor, chemische Industrie), in Benzinen, früher in vielen
Lösemittelgemischen. Benzol wurde aufgrund seiner beim Menschen erwiesenen
Karzinogenität ersetzt. Benzol ist in den heutigen Lösemittelgemischen immer noch als
Verunreinigung enthalten. Es besteht eine Deklarationspflicht für Benzol ab 0,2
Gew.-%.
Für Benzol existiert nach Auffassung der MAK-Werte-Kommission
wegen seiner krebserzeugenden Wirkung (Einstufung in Klasse IIIA) beim Menschen kein
unbedenklicher Grenzwert.
Toxikologie von Benzol
Die Aufnahme kann über die Atemwege sowie über die Haut erfolgen.
Die akut toxischen Wirkungen betreffen vorwiegend die Lunge. Es kommt zu Heiterkeit,
Trunkenheit, Bewußtlosigkeit, Atemlähmung und Gesichtsrötung.
Toxizität von Benzol :
über Stoffwechselprodukte Veränderung des blutbildenden Systems;
aplastische Anämie; Leukämie; Kapillarblutungen; Herzrhythmusstörungen;
Leberschädigungen; Mattigkeit; Schwindel; Überempfindlichkeit gegen Alkohol;
Erbgutschädigung.
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Toluol
Toluol ist aromatischer Kohlenwasserstoff und
besitzt hohes Lösevermögen für Öle, Alkydharze, Polystyrol Vinylchlorid u.a.. Toluol
ist ein photochemisch reaktives Lösemittel.
Toluol (Methylbenzol) wird als Lösemittel in Farben, Lacken,
Benzin und als Ausgangsstoff für chemische Synthesen verwendet. Außerdem ist Toluol in
Möbelpflegemittel und Klebemitteln enthalten. Toluol kommt in Erdöl vor und kann durch
Verbrennung freigesetzt werden. Weitere Einsatzgebiete sind Zusatzstoff zum Flugbenzin
sowie als Lösungsmittel für Gummi und Fett.
Toxikologie von Toluol:
Die Aufnahme kann über die Atemwege sowie über die Haut
erfolgen.Die toxischen Wirkungen betreffen vorwiegend das zentrale Nervensystem,
gleichzeitig kann es zu Leber und Nierenschädigungen kommen.
Toluol wird gegenwärtig auf krebserzeugende Wirkung
überprüft.
Durch das Einatmen Toluol-verdünnter Farben und Lacke sind
Intoxikationen bei Jugendlichen bereits mit großer Häufigkeit vorgekommen.
Toxizität von Toluol:
Narkotisierend; unspezifische Reaktionen des zentralen
Nervensystems; Konfusion; Ataxie (ungeschickte, unzweckmäßige Muskelbewegung bis zur
Bewegungsunfähigkeit); Zittern; Gangunsicherheit; schnelle Zuckungen der Gliedmaßen;
bizarres Verhalten; emotionale Veränderungen; Kleinhirnausfälle;
Alkoholunverträglichkeit; verwaschene Sprache; Konzentrationsschwäche; Leber- und
Nierenschäden
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o-, m-, p-Xylole
Xylole finden Verwendung in Farben, Lacken, Klebern,
Pestiziden und KFZ-Benzin. Die Geruchsschwelle von o-Xylol liegt schon bei 0,1 ml/m3.
Toxikologie von Xylolen:
Die Aufnahme kann über die Atemwege sowie über die Haut erfolgen.
15 ml oral können tödlich wirken. Xylole wirken stärker narkotisch als Benzol. Xylole
selbst verursachen keine Blutbildveränderung wie Benzol, sind aber immer mit Benzol
verunreinigt. Die akut toxischen Wirkungen betreffen vorwiegend die Lunge.
Luftkonzentrationen über 200 ml/m3 erzeugen Schleimhautreizungen, Erbrechen und
Schwindel.
Toxizität von Xylolen:
chronische Aufnahme ist bedingt krebserzeugend.
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Ethylbenzol
Ethylbenzol wird als Lösungsmittel und als
Antiklopfmittel in Motorenkraftstoffen eingesetzt.
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Styrol
Synonyme
: Styren, Vinylbenzol, Phenylethylen
Chemische
Formel
: C8R8
Beschaffenheit:
Styrol ist das Monomer des
Polystyrols. Es ist eine farblose Flüssigkeit mit eigentümlichem
Geruch. In Wasser wenig löslich.
Verwendung/Vorkommen:
Überwiegend zur Polymerisation (Polystyrol),
Lösemittel für synthetische Gummis und Harze, Synthesezwischenprodukt,
Schutzschicht (z.B. Styrol-Butadien-Latex)
Stoffwechselverhalten
: Styrol wird über die Lunge, den Gastrointestinaltrakt oder
die Haut aufgenommen und rasch im Körper verteilt. Die höchsten
Konzentrationen können in Leber, Nieren, Fertgewebe und Gehirn
nachgewiesen werden. Der Abbau erfolgt oxidativ über Styroloxid zu
Phenylethylenglykol, Mandelsäure, Phenylglyoxylsäure und Benzoesäure,
weitere Metaboliten: 4-Vinyl-phenol, Hippursäure.
Nur ca. 2% der aufgenommenen Menge wird
über die Lunge, der Rest als Metaboliten über den Harn
Halbwertszeit: bis ca. 13 h) ausgeschieden (Schiwara et al., 1994).
Toxizität
:MAK:
20 ppm (85 mg/m3)
Akut:
LD50 (Ratte, oral): 5
g/kg
Chronische Toxizität:
Wahrscheinlich neurotoxische Dauerschäden,
Leber- und Nierenschädigung nicht eindeutig geklärt, widersprüchliche
Berichte zur Mutagenität und Teratogenität.
Die
(D)-Form der Mandelsäure besitzt eine viermal höhere Mutagenität
als das Enantiomere.
Wirkungscharakter:
Reizende Wirkung auf Schleimhäute,
neurotoxisch, Leber- und Nierenschädigung möglich.
Symptome
: Reizung der Schleimhäute,
Schwindel, metallischer Geschmack, Schwäche, Depressionen.
Kurz: Styrol ist eine Verbindung, die im Verdacht steht
Krebs auslösen zu können. Styrol wird in erhöhter Konzentration meist in neu
renovierten Gebäuden vorgefunden. Styrolbelastungen werden meist durch
Polystyrolkunststoffe verursacht.
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1,2,3-Trimethylbenzol
1,2,3-Trimethylbenzol wird als Lösungsmittel
in Klebstoffen eingesetzt. Es sind Einflüsse auf Blutzellen sowie Augen- und
Nasenreizumgen beschrieben worden.
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1,2,4-Trimethylbenzol
1,2,4-Trimethylbenzol wird als Lösungsmittel
in Anstrichen eingesetzt. Es sind Einflüsse auf Blutzellen sowie Augen- und
Nasenreizumgen beschrieben worden.
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1,3,5-Trimethylbenzol
1,3,5-Trimethylbenzol wird als Textilhilfsmittel
eingesetzt. Es sind Einflüsse auf Blutzellen sowie Augen- und
Nasenreizungen beschrieben
worden.
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