Abb.: Hausstaubmilbe Dermatophagoides
pteronyssinus
Videofilm
von Milben (Milbenfilm im mpg-Format - Mikroskopvergrößerung)
Zur Information
(weil wir immer wieder danach gefragt werden): Wir führen seit
über 10 Jahren
Labortests zum Wirksamkeitsnachweis von Wirkstoffen bei lebenden
Hausstaubmilben für die Pharmaindustrie durch. Natürlich haben wir
in dieser Zeit viele verschiedene handelsübliche Neemöle und
fertige Neemölprodukte (z.T.
auch sehr
günstige Ölsorten) sowie auf
anderen Stoffen basierende auf dem Markt erhältliche Milbenmittel getestet. Leider zeigte kaum ein von uns getestetes Neemöl im
Laborversuch eine auch nur annähernd vergleichbare Wirkung auf Milben
wie die auf dieser Seite vorgestellte Neem-Öl-Formulierung. Bei
dem hier vorgestellten "Neemöl" handelt es sich um eine Neem-Öl-Formulierung
mit speziellem Herstellungsverfahren um
die gegen Milben wirksamen Bestandteile (hier ist nicht die Höhe des Azadirachtingehaltes entscheidend!) zu erhalten. Wir
führen laufend alle möglichen Tests diverser Milbenpräparate nach
standardisierten Bedingungen wie z.B. AFNOR durch. Prüfungen nach der
ISO 3998 (wird oft angegeben um von einer Wirksamkeit zu
überzeugen) ergeben in Bezug auf die Wirksamkeit gegenüber
Hausstaubmilben aus unserer Sicht keinerlei Aufschluss, da bei dieser
Testung die Wirkung von Textilausrüstungen (Zerstörung und
Masseverlust von Textilien) im Hinblick auf spezielle Motten und Käfer
nachgewiesen wird.
Derzeit werden am Markt
schnellwirkende Wundermittel mit "Gutachten" gegen Milben angeboten.
Nach eigenen Laboruntersuchungen wirkt der Inhaltsstoff tatsächlich
sehr schnell, jedoch sollte sich der Anwender darüber im klaren
werden, was er dafür ein schnellwirkendes aber neurotoxisches
Pestizid in sein Bett sprüht. Für Kinder unter drei Jahren ist
die Anwendung dieses Stoffes sogar verboten.
Öko-Test hat
deshalb empfohlen, die Zulassung dieser Stoffe zu widerrufen oder
zumindest einzuschränken.
TV Beiträge
zu Milben und Milbentests: Pro 7 - FOCUS-TV Sendung vom
19.02.2006 und 4.5.2003 - Ungebetene Bettgenossen - Wie Sie sich vor Milben in der
Matratze schützen können sowie RTL II - Die Redaktion
vom 08.02.2004 - Hotelbettentest auf Mallorca und SAT1 -
Planetopia am 07.03.2004.
Weitere Fernsehberichte:
n-tv /gesund &
schön - 22./ 23./ 28.01.2005
Sat.1/ „17:30 -
live aus Berlin“ - 24.01.2005 (via Satellit)
Sat.1/
„Frühstücksfernsehen“ - 31.01.2005
tv vital / "fit
for life" - ab 27.01.2005 (Verbund von
Großstadt-Sendern)
In
eigener Sache:
-
- die Aussage Produkte mit Neemölformulierungen wirken
generell nicht entsprechen in keinster Weise unseren
bisher durchgeführten Tests
-
- die Aussage jede Neemölsorte wirke bei Milben
entspricht definitiv nicht unseren jahrelangen Tests auf diesem
Gebiet
-
- die Aussage es gäbe Neemöle die innerhalb von max. ein
paar Tagen alle Milben abtöten können wir nicht bestätigen
-
- die Aussage es gäbe keine wissenschaftlichen Beweise
für die Wirksamkeit von Neemölformulierungen ist unrichtig
-
- die
Aussage der Azadirachtingehalt von
Neemölformulierungen ist für die Wirksamkeit
gegenüber Milben verantwortlich können wir nicht
bestätigen
-
- dagegen stimmt: viele erhältliche Milbenpräparate
wurden nicht auf Wirksamkeit gegenüber Hausstaubmilben getestet
- -
angeblich existierende Tests zu einigen Produkten werden nicht
zugänglich gemacht
- -
viele der von uns vorgelegten Tests von Milbenpräparaten waren
nicht reproduzierbar bzw. wissenschaftlich nicht haltbar
-
-
bestimmte
Neemölsorten können sogar die Wachstumsrate der Milben stark
beschleunigen
- -
Testresultate über die Unwirksamkeit von Produkten sind
teilweise aufgrund von mangelnder
Kenntnis der Testdurchführungen entstanden
- -
Testresultate über die Unwirksamkeit von Produkten spiegeln
leider teilweise nur die Meinung einzelner "Gutachter" wieder ohne
das nachvollziehbare Tests durchgeführt wurden
- -
bei von uns parallel durchgeführten Prüfungen der Inhaltsstoffe
konnten sogar schon falsche Inhaltsangaben ermittelt werden (ein
Produkt enthielt lediglich Seifenwasser!)
- -
Proben, die uns zu Milbentests überstellt wurden enthielten
andere Wirkstoffkonzentrationen als das für den Endkunden im
Handel erhältliche Mittel
-
- Chlor und andere eher gesundheitsschädigende Substanzen als
Inhaltsstoff konnten wir schon nachweisen
-
- allergisierende und allergene Substanzen als
Inhaltsstoffe konnten wir schon des öfteren nachweisen
-
-
zur Testung erhielten wir mehrfach
"modifizierte" Mittel die mit den im Handel erhältlichen
Präparaten nichts gemein haben
-
-
Inhaltsstoffe die eindeutig krebserregend sind,
konnten wir in einem Produkt schon nachweisen
-
- teilweise geben Produkte noch nach einigen
Tagen extreme Gerüche ab (zum Teil sind die Produkte jedoch als
geruchlos deklariert)
-
- angegebene akarizide Wirkungen (Milbenabtötung
innerhalb von 24 h) sind i.d.R. nicht nachvollziehbar
-
- viele der am Markt angebotenen Milbenmittel
entsprechen nicht der EU-Biozidrichtlinie und dürften eigentlich
nicht verkauft werden
-
- einige der am Markt angebotenen Milbenmittel
verstoßen gegen die Kennzeichnungspflicht der Inhaltsstoffe
-
- viele der in Milbenmitteln eingesetzten
Substanzen sind lt. geltender EU-Biozidrichtlinie für die Verwendung in
solchen Mitteln auch derzeit nicht zugelassen
-
- die
in manchen Milbenmitteln eingesetzten Substanzen
sind neurotoxisch
Informationen zu labortechnischen
Wirksamkeitsuntersuchungen
von Milbenpräparaten finden Sie hier.
Unser Tipp: achten Sie beim Kauf eines Mittels darauf, dass dieses
Mittel auch gegenüber Hausstaubmilben getestet wurde, da
z.B. normales Neemöl i.d.R. keinerlei Wirkung bei Milben zeigt. Unsere
langjährigen Versuche zu diesem Thema haben sogar im Handel
erhältliche "Milben-Neemöle" zutage gefördert, die das
Wachstum der Milbenpopulation stark beschleunigen. Achten Sie
außerdem auf die vorgeschriebene Volldeklaration der Inhaltsstoffe.
Allergo-Veröffentlichung zu labortechnischen
Wirksamkeitsuntersuchungen
von Neemöl-Produkten finden Sie hier.
Wissenswertes zur Neem-Öl
Formulierung TN-MP 100
Zunächst wurden im Januar 1997
Milben- und Allergenbestimmungen bei benutzten Matratzen, Sofas und Teppichböden
durchgeführt. Wo erhöhte Milbengehalte oder Allergengehalte gefunden wurden, sind
Objekte in Abständen von 4 Wochen weiter untersucht worden. Da die warme Witterung im
Sommer 1997 erst spät einsetzte entwickelten sich die Milben meist erst ab Ende April.
Von April bis Juli 1997 wurden die verschiedenen Objekte einmalig
mit der Neem-Öl Formulierung
TN-MP 100 (Grundstoff für z.B. Milbiol®) behandelt. Dabei wurde eine Konzentration von 0,3 ml Öl, die in 50
ml Wasser gelöst war, auf 1 m2 aufgebracht.
Ausgerüstet wurden insgesamt:
6 Matratzen (Alter
zwischen 1 und 9 Jahren)
1 neue Matratze (Behandlung bei Auslieferung)
2 Sofas (Alter zwischen 6 und 8 Jahren)
1 Schlafzimmerteppichboden
Zu Testbeginn zeigten alle behandelten Objekte
(außer der neuen Matratze) eine erhöhte Milbenzahl sowie einen erhöhten Allergengrad
auf.
In keinem der getesteten Objekte konnten vier Wochen nach der
Behandlung lebende Milben festgestellt werden. Bei dem Acarex-Tests (Handelsform des
Guanintests) konnten z.T. verringerte Allergengrade festgestellt werden. Im weiteren
Verlauf des Versuchs wurden die Milbenkonzentration und der Allergengrad im Abstand von
ca. 2 Monaten gemessen.
Auch zwei Monate nach der Behandlung mit
TN-MP 100 konnten in den
Testobjekten keine lebenden Milben festgestellt werden. Bis Ende 1997 waren in keiner der
Testmatratzen Milben feststellbar. Durch die mehrfache Absaugung verringerte sich der
Allergengrad der älteren Objekte ebenfalls.
Im Februar 1998 konnte in der Hälfte der Testmatratzen ein
ansteigender Milben- und Allergengehalt festgestellt werden. Dieser Anstieg des
Allergengrads korreliert mit der Nutzungsintensität der Matratzen. Nur bei ständig
benutzten Matratzen trat der Anstieg nach etwa einem Jahr auf. Eine Korrelation mit einer
Schimmelpilzbelastung der Testobjekte ist ebenfalls denkbar. Diese war jedoch nicht
Gegenstand dieser Untersuchung.
Der untersuchte und behandelte Schlafzimmerteppichboden wies nach
der Behandlung über den gesamten Untersuchungszeitraum keine Milben auf. Es konnte keine
Allergenbelastung festgestellt werden.
Bei den behandelten Federkernsofas konnte keine Verringerung des
Allergengrades nach der Behandlung festgestellt werden. Die Milben starben nicht ab. Die
Zahl verringerte sich leicht, stieg aber bis zum Jahresende 1997 wieder an. Diese Tatsache
ist auf die wasserabweisende Beschichtung des Stoffes zurückzuführen, der eine Benetzung
mit Neem-Öl nicht zulässt. Um bei diesen Objekten einen Erfolg zu erzielen, sollte das
Neem-Öl TN-MP 100 in Isopropanol gelöst werden.
Parallel zu diesen Versuchen wurden unbehandelte Matratzen
untersucht, um die normale, ungehemmte Population der Milben über gesamten Zeitverlauf zu
verfolgen.
Bild 1 zeigt den Unterschied der Milbenentwicklung über den
Versuchszeitraum. Durch den einmaligen Einsatz von Neem-Öl TN-MP 100 wird das Wachstum
der Milben nachhaltig gestört. Die anfänglich geringe Population der Milbengattung
Dermatophagoides pteronyssinus konnte sich nicht vermehren. Daraus resultiert eine
eigentlich gleichbleibende Allergenbelastung (Vergleich von Allergenkonzentrationen: Bild
2) durch das Fehlen der dauernden Allergenproduktion. Die Allergenbelastung durch den
Milbenkot kann allerdings durch mehrfaches Absaugen langsam verringert werden. Ein Anstieg
der Allergenkonzentration am Ende des Versuchszeitraumes lässt auf eine Abnahme der
Wirkstoffkonzentration in dem Matratzenbezug schließen.
Bild 1: Vergleich von Milbenpopulationen
Bild 2: Vergleich von Allergenkonzentrationen
Bild 3 zeigt die gemessene Abnahme der Milbenkonzentration einer
älteren Matratze mit einer normalen Nutzung (3-4 Nächte pro Woche / 1 Person). Eine zu
Versuchsbeginn vorhandene Population der Milbengattung Dermatophagoides pteronyssinus
stirbt durch die Behandlung mit Neem-Öl TN-MP 100 ab.
Bild 3: Verlauf der Milbenkonzentration einer mit
TN-MP 100
behandelten älteren Matratze
Bild 4 gibt den Verlauf der Milbenkonzentration einer behandelten
neuen Matratze mit hoher Nutzung (6-7 Nächte pro Woche / 2 Personen) wieder. Auffällig
ist hier der Anstieg der Milbenzahl am Ende des Versuchszeitraumes.
Insgesamt konnte ein gut übereinstimmendes Ergebnis für Matratzen
über den Versuchszeitraum ermittelt werden.
Bild 4: Verlauf der Milbenkonzentration einer mit
TN-MP 100
ausgerüsteten neuen Matratze
Diskussion
Das Ergebnis der einjährigen Untersuchung zeigt eine gute biozide
Wirkung von TN-MP 100 gegen Hausstaubmilben auf. Die Zahl der Milben konnte generell
drastisch reduziert werden. Es konnten keine lebenden Milben nach den Behandlungen
festgestellt werden. Bei allen gefundenen Milben handelte es sich um Dermatophagoides
pteronyssinus (Hausstaubmilbe).
Mit dem Acarex-Allergentest (Guanintest), der zur Feststellung des
Belastungsgrades mit allergenhaltigen Exkrementen der Hausstaubmilben dient, konnten von
anfänglich hohen bis sehr hohen Allergengehalten nur noch schwache Belastungen
festgestellt werden. Der Allergengehalt konnte somit auf ein für Allergiker normalerweise
gut verträgliches Maß gesenkt werden. Diese Tatsache begründet sich jedoch durch das
wiederholte Absaugen der Objekte. Da durch die nach der Behandlung fehlende
Milbenbesiedlung keine neuen Allergene mehr produziert werden, konnte der Allergengehalt
durch mehrmaliges Absaugen stark verringert werden.
Zu bedenken ist außerdem, daß in dem beschriebenen Versuch
lediglich der Bettbezug mit TN-MP 100 behandelt wurde. Eine Konzentrationsabnahme des
Wirkstoffes ist anzunehmen. Die zeigt sich durch eine erneute Milbenbildung nach ca. einem
Jahr bei stark beanspruchten Matratzen. Idealerweise sollte eine Behandlung einer neuen
Matratze in der Weise erfolgen, daß der Kern und der Bezug mit TN-MP 100 ausgerüstet
werden. Hierbei kann von einer wesentlich längeren Verweildauer des Wirkstoffes in der
Matratze ausgegangen werden. Der Bezug sollte dann einmal im Jahr durch aufsprühen des
Wirkstoffes behandelt werden.
Zusätzlich zur Matratze kann die Empfehlung gegeben werden, bei dem
Vorhandensein eines Teppichs oder Teppichbodens im Schlafzimmer diesen ein- bis zweimal
pro Jahr zu behandeln.
Der Versuch wurde bei Haushalten durchgeführt, unter denen sich
auch empfindliche Personen und Allergiker befanden. Außer einem anfänglichen etwa ein
bis zwei Stunden lang anhaltenden leichten zwiebelartigen Geruch konnte keinerlei
Gesundheitsbeeinträchtigung festgestellt werden.
Die Neem-Öl-Formulierung wurde
selbstverständlich allergologischen Untersuchungen unterzogen. Es wurde ein dermatologisches Gutachten mit
Allergikern durchgeführt. Es sind keine Unverträglichkeiten über den gesamten
Testzeitraum bekannt geworden. Bisher haben
selbst MCS-Patienten die Neem-Öl Formulierung bestens vertragen, was man von
anderen Anti-Milbenmitteln nicht unbedingt behaupten kann. Bei anderen
Wirkstoffen sind Unverträglichkeitsreaktionen bei Allergikern bekannt!
Hinweis da wir
immer wieder gefragt werden: die hier vorgestellte Neem-Öl-Formulierung TN-MP 100 weist die beschriebenen Eigenschaften
auf. Bei handelsüblichem Neem-Öl oder Neemölsorten konnten wir bei umfangreichen Tests keinerlei
Wirkung gegenüber Milben feststellen.
Ein neuer Test
aus dem Jahr 2003 zeigte sogar bei fünf Jahre alter
Neemöl-Formulierung TN-MP 100 noch vollständige Wirkung gegenüber
Hausstaubmilben.
Neem-Öl
TN-MP 100
erhalten Sie z.B. in der Apotheke unter dem Handelsnamen Milbiol in
verschiedenen Größen.
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Generelle Informationen zu
Neem-Öl finden Sie hier.
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