| Der erste Nachweis einer karzinogenen Wirkung chemischer Stoffe
        anhand des Kaminfegerkrebses vor mehr als zweihundert Jahren beruhte auf dem Gehalt des
        Rußes und Teers an polyzyklischen Aromaten. Auch der Beginn der experimentellen
        Karzinogenforschung ist mit dieser Stoffklasse verbunden; denn 1915 beschrieben japanische
        Forscher erstmalig das Entstehen lokaler Tumoren an der Haut des Kaninchens nach Pinselung
        mit Steinkohlenteer.  Es handelt sich bei den PAK um kondensierte Ringsysteme, deren
        Grundstruktur das Benzol darstellt; Prototyp und bekanntester Vertreter dieser
          Karzinogengruppe ist das 3,4 Benzpyren oder Benzo(a)pyren, das wegen seiner relativ guten
        Nachweisbarkeit oft als Leitsubstanz für das Vorkommen von PAK allgemein benutzt wird.
        Für etwa fünfzehn Vertreter dieser Stoffklasse ist bisher eine karzinogene Wirkung im
        Tierexperiment nachgewiesen worden.   PAK müssen,
        bevor sie karzinogen wirken können, im Organismus metabolisch umgewandelt, das heißt zu
        dem eigentlich karzinogen wirkenden Stoff aktiviert werden. Diese Eigenschaft teilen sie
        mit den meisten Karzinogenen. Die Aktivierung erfolgt vornehmlich durch Enzyme des
        endoplasmatischen Retikulums, eines in nahezu allen Zellen, besonders aber in der Leber
        vorkommenden Fermentsystems. Zahlreiche Faktoren genetischer und nichtgenetischer Natur
        können die Aktivitäten dieser giftenden wie auch die von entgiftenden Fermenten in einem
        im Einzelfall nicht vorhersehbaren Ausmaß beeinflussen; hier durch kommen zusätzliche
        Faktoren ins Spiel, die Ursache der unterschiedlichen individuellen Disposition gegenüber
        Krebs sein können. Die karzinogene Wirkung der PAK ist in erster Linie eine lokale: Sie
        rufen nach Pinselung auf der Haut oder Injektion unter die Haut Tumoren am Orte der
        Applikation hervor. Ebenso ließen sich durch Einbringung in die Luftröhre Lungentumoren
        induzieren. Eine Inhalation dieser Substanzen führt nur dann zu Tumoren, wenn diese
        gemeinsam mit einem irritierenden Stoff (wie Schwefeldioxyd) erfolgt. Nach oraler Aufnahme
        ist die karzinogene Wirkung der PAK relativ gering; erst durch sehr hohe Dosen ließen
        sich Tumoren auslösen, die sich vorwiegend auf den Magen lokalisierten. Neben
        Tierversuchen hat es auch vereinzelte Versuche am Menschen gegeben, in denen durch PAK
        gutartige Epitheliome der Haut ausgelöst werden konnten, die aber Verbrennungsvorgängen
        ist, um so mehr PAK werden gebildet; da Verbrennungsvorgänge heute noch nicht so
        gesteuert werden können, daß sie vollständig ablaufen, führt Energiegewinnung durch
        fossile Brennstoffe notwendigerweise auch zu einer Emission von PAK, so daß diese heute
        überall in unserer Umwelt vorkommen. Nur dort, wo kaum fossile Brennstoffe verwendet
        werden wie in Island, gibt es keine Umweltbelastung durch PAK. In den USA beruht die
        Gesamtemission von PAK zu etwa 75 Prozent auf der Verbrennung von Kohle zu verschiedenen
        Zwecken einschließlich der Koksherstellung, und nur 2 Prozent entfallen auf
        Fahrzeugabgase.   Aufnahme mit der Luft   Die durch Verbrennungsvorgänge in die Luft emittierten PAK
        verbleiben dort oder werden an Rußpartikel gebunden und können so durch deren Ablagerung
        in Wasser, Böden und pflanzliche Nahrungsmittel gelangen. Nur in einem Lande wie Island,
        in dem fossile Brennstoffe durch die Nutzung von natürlichen Heißwasserquellen kaum
        verbrannt werden, ließen sich in Bodenproben keine PAK nachweisen. Die Konzentration von
        PAK in der Luft ist abhängig von der Bevölkerungsdichte und der Industrialisierung; sie
        ist im Winter als Folge der Heizungsemission höher als im Sommer. So betrug die
        Benzo(a)pyren Konzentration in der Luft von Bonn im Juli 4,4 ng/m3, im
        Februar dagegen 133 ng/m3. Generell sind die PAK-Konzentrationen in der
        Luft der Bundesrepublik fünf- bis zehnmal höher als in den USA, was auf die größere
        Zahl von häuslichen Öfen zurückzuführen ist. Infolge der unterschiedlichen
        Emissionen schwankt die jährliche Aufnahme von PAK über die Luft durch die Einwohner in
        einem weiten Bereich; in der Bundesrepublik beträgt die jährliche Aufnahme von Benzo(a)pyren in ländlichen Regionen etwa 2,5 
		µg, in weniger belasteten Städten 40 
		µg
		 und in stark belasteten Großstadtzentren bis zu 200 
		µg. Neben der globalen
        Luftverschmutzung spielt für die Aufnahme von PAK die individuelle durch Rauchen eine
        große Rolle. In Tabakrauchkondensaten konnten bisher etwa 60 dieser Verbindungen
        identifiziert werden, hinzu kommen noch mehrere 100 Methyl- und Alkylderivate. Die
        Aufnahme von Benzo(a)pyren durch das Rauchen einer Zigarette liegt zwischen 10 und 50 ng
        und kann bei ungefilterten Zigaretten bis zu 150 ng reichen. Bei einem täglichen Konsum
        von 25 Zigaretten sind dies 0,25 bis 1,25 
		µg 
		täglich oder aber 91 bis 456 
		µg
		 im Jahr, also 
		erheblich mehr als durch stark belastete Großstadtluft.  Hauptsächlich von Betroffenen genannte Symptome:  
              *Haut- u.
        Schleimhautreizungen   *Hautausschläge
 *rezidivierende und/oder langdauernde
        Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege
 *vermehrte und/oder langdauernde
        Allgemeininfekte
 *Übelkeit/ Erbrechen/
        Durchfälle
 *spontanes Nasenbluten
 *starkes (nächtliches)
        Schwitzen
 *Haarausfall
 *Kopfschmerzen
 *auffallende Mattigkeit,
        Müdigkeit
 *Gliedertaubheit, -zittern
 *Glieder- u. Muskelschmerzen
 Weitere Informationen zu PAK:
         Schadstoffe
        in Parkettklebern  Handlungsanleitung zum Entfernen
          PAK
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